Aniline leather, refined

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The gap between aniline leather and semianiline leather

Pure aniline leather may not have a pigmented surface according to the definition of this type of leather. Even minimal pigmentation is not permitted. Therefore, aniline leather is susceptible to stains. As soon as a pigmentation takes place, the leather is no longer an aniline leather. If the leather is only minimally pigmented so that the leather remains as natural as possible, the leather does not meet the minimum requirements for the leather type semianiline leather. Between aniline leather and semianil leather, there was so far no standardized leather.


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Aniline leather are not allowed to have a pigment coating.

 

Dieser Konflikt tritt meist bei Möbelledern auf. Auf der einen Seite wünschen die Ledermöbelhersteller die beste Lederqualität, also Anilinleder, aber andererseits soll das Anilinleder dann nicht ausbleichen, möglichst wenig Naturmerkmale und Farbschwankungen aufweisen und nicht fleckenempfindlich sein.


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Bei Anilinledern dringt Flüssigkeit sofort ein. Eine leichte Zurichtung verbessert den Schutz.

 

Um dieses Dilemma zu lösen, haben manche Gerbereien dünne Pigmentschichten auf das Leder aufgetragen. Damit wollte man dem Anilinleder möglichst nahe sein, aber trotzdem einen leichten Schutz auftragen, um den berechtigten Wünschen des Möbelhandels und der Endkunden gerecht zu werden. Wurde das bei Untersuchungen festgestellt, entstand der Vorwurf, kein hochwertiges Anilinleder verkauft zu haben. Wurde es dann auf Semianilinleder geprüft, entsprach es nicht den Mindestanforderungen an die Lichtechtheiten oder Reibfestigkeit.

Durch diese Regelungslücke entstand der Eindruck, als hätte die Gerberei ein mangelhaftes Leder hergestellt. Dabei ist ein Leder zwischen Anilinleder und Semianilinleder ein hervorragendes Leder exzellenter Qualität. Es ist so wenig wie möglich beschichtet, um die Natürlichkeit zu bewahren, und trotzdem hat es einen Mindestschutz, der besser ist als bei komplett offenporigen Anilinledern. Es bleicht nicht so leicht aus und ist nicht so fleckenempflindlich.

Vielen Kunden ist nicht vermittelbar, dass ein reines Anilinleder, welches in der höchsten Preisklasse angesiedelt ist, mit der Zeit Lichtschäden aufweist, eine Patina bekommt und bei manchen Flecken kaum zu reinigen ist. Somit sind leicht pigmentierte Leder zwischen Anilinleder und Semianilinleder eine Bereicherung für das Angebot und eine positive Entwicklung für die Lederhersteller, Lederhändler, Möbelhersteller und die Endverbraucher.


Aniline leather, refined – Refined aniline leather

Anfang 2016 tauchte der Begriff „Anilinleder veredelt“ erstmals in der Neuformulierung der RAL 430/4 auf. Nach der dortigen Definition muss ein veredeltes Anilinleder ein noch deutlich und nahezu vollständig sichtbares Porenbild aufweisen. Eine aufgetragene Pigmentzurichtung darf 0,015 mm nicht übersteigen. Bei Anilinledern darf eine pigmentfreie Beschichtung nicht über 0,01 mm sein, und beim Semianilinleder muss der natürliche Narben noch deutlich sichtbar sein (DIN EN 15987), oder die Zurichtung darf die natürliche Porenstruktur nicht verdecken (DIN 68871).

In der RAL 061 A1 (März 2016) wurden die Regeln noch mal verschärft. Demnach darf die Pigmentierung 0,01 mm nicht übersteigen. Das Narbenbild muss deutlich sichtbar bleiben, wobei die Haarkanäle nicht komplett gefüllt sein dürfen.

Vermutlich wird das "Anilinleder veredelt" das reine Anilinleder im Möbelbereich überholen. Die Tendenz zur Patinabildung der hochpreisigen Reinanilinleder ist nur den kundigen Endkunden vermittelbar.

Zwar wird die Unterscheidbarkeit der Lederarten für Laien und Experten durch diese neue Lederart nicht einfacher, aber sollten sich die Hersteller bei den Deklarierungen der Lederarten an die neuen Definitionen halten, ist diese Lösung der richtige Weg, dem Endverbraucher beste Glattlederarten im hochpreisigen Segment zur Verfügung zu stellen. Es wird sicherlich einige Jahre brauchen, bis sich der neue Begriff „Anilinleder veredelt“ etabliert hat.

Die folgenden Beispielbilder der Porenerkennbarkeit sind nur Anhaltspunkte. Je nach Partie und Bereich der Haut können schon innerhalb einer Haut starke Schwankungen des Porenbilds vorliegen.


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Reinanilinleder ist komplett offenporig ohne Pigmentzurichtung.

 

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Anilinleder veredelt hat nur eine ganz dünne Pigmentzurichtung auf der Oberfläche, die kaum auffällt.

 

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Bei Semianilinledern ist das Porenbild noch gut erkennbar, aber nicht mehr nahezu vollständig.

 

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Ist das Porenbild kaum noch erkennbar, handelt es sich um pigmentiertes Glattleder.

 



Video about different types of leather

Video about different kinds of smooth leather.


Additional information


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